Gelegentlich ist es gerade das Einfache, das einen starken Eindruck hinterlässt. Dies mag daran liegen, dass wir im Gewohnten zuerst das Ungewöhnliche erkennen. Daher ist die Nachricht gleichermaßen schlicht wie überraschend:
Maxim Biller, der renommierte Autor (bekannt für Bücher wie „Sechs Koffer“ und „Der Falsche Gruß“), Kolumnist für die „Zeit“ und ehemaliges Mitglied der legendären Buchsendung „Das Literarische Quartett“, bringt sein zweites Musikalbum heraus. Der schlichte Titel des Albums lautet „Studio“, und auf dem Cover ist das markante Profil des Autors mit einem Strohhut zu sehen.
Dass Maxim Biller, als angesehener Literat, nun ein weiteres Musikalbum veröffentlicht hat, könnte einige dazu bringen, erstaunt den Kopf zu schütteln und ihn als völlig überambitioniert abzutun. Biller schreibt immer noch Songs? Und singt noch besser als bisher?
Die Antwort ist: Ja!
Mit der Unterstützung des Berliner Multiinstrumentalisten Malakoff Kowalski hat Biller zwölf von ihm selbst komponierte Lieder aufgenommen. Es ist ein beeindruckendes, zeitloses Werk, das sich musikalisch – man kann diese illustren Namen durchaus zum Vergleich heranziehen – an Größen wie Leonard Cohen, Serge Gainsbourg oder Paolo Conte anlehnt.
Das „Studio“-Album besteht aus insgesamt zwölf Songs und ist überraschend frisch, melancholisch und sehr außergewöhnlich. Dabei ist hörbar, dass Biller und Kowalksi beim Musizieren im Studio großen Spaß gehabt haben. Zum Glück können wir daran teilnehmen. Und die kulturinteressierte Öffentlichkeit wird „Studio“ lieben: Ein singender Schriftsteller im deutschsprachigen Raum – das hat es schon Jahrzehnte nicht mehr gegeben.
Die LP erscheint am 23.08. bei Greedy for Best Music und ist bereits jetzt bei HHV Records vorbestellbar.